Buch: HIV- und Schuldgefühle

von Franziska Hartung

Im September 2020 erschien Franziskas Buch zu HIV und Schuldgefühlen  im Psychosozialverlag. 

Sie untersucht darin die Entwicklung des Schuldstigmas, welches seit der »Aidskrise« in den 1980er Jahren gesellschaftlich konstruiert wurde und Menschen mit HIV Verantwortungslosigkeit sowie »abweichende« Lebensstile und Sexualverhalten zuschreibt. Obwohl sich die Therapiemöglichkeiten und der gesellschaftliche Umgang mit HIV in der heutigen Zeit deutlich verbessert haben, lässt sich in der HIV-Testberatung nach wie vor beobachten, dass neben der Ansteckungsangst vor allem Schuldgefühle das Erleben von Menschen bestimmen, die befürchten, sich mit HIV infiziert zu haben. Die Beratung bekommt so für Klient*innen oft die Funktion einer »Beichte« mit der Hoffnung auf Absolution.

Franziska knüpft an diese Beobachtungen an, analysiert und konzeptionalisiert die zugrunde liegenden Schuld-Dynamiken. Sie zeigt, dass Schuld und Schuldgefühle nach wie vor relevante Themen im HIV-Diskurs sind und das subjektive Erleben von Klient*innen in der HIV-Testberatung bestimmen sowie für Prävention und Beratung eine wichtige Rolle spielen. Ein besseres Verständnis der Schuldgefühle kann dazu beitragen, wirksam gegen Stigmatisierungen vorzugehen und sexuelle Gesundheit ganzheitlich zu betrachten.

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